Entgegen allgemeiner Annahmen können Leistungsunterschiede nur sehr begrenzt mit motivationalen Faktoren erklärt werden. Aber: "Ohne Motivation finden keine intentionalen Lernprozesse und damit auch kein Lernfortschritt statt!"
Hohe Leistungsmotivation wirkt sich auf die Qualität des Lernens aus (Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft oder Auswahl anspruchsvoller Aufgabenstellungen ), hängt aber auch von der Art der Aufgabe ab.
Leistung wird habituell als Herausforderung oder Bedrohung interpretiert, je nach individuellem Anspruchsniveau und bevorzugten Kausalattributionen. Gerade letztere haben eine große Tragweite für künftiges Lernverhalten (Generalisierungstendenz der Psyche) und die Stabilisierung eines fachspezifischen Fähigkeitsselbstkonzepts.
Effekte von Selbstwirksamkeitserwartungen
- bestimmen u. a. die Bereitschaft, sich mit anspruchsvollen Lernaufgaben zu befassen
- haben nachhalten positiven Einfluss auf
- Anstrengungsbereitschaft,
- Durchhaltevermögen (Persistenz bei Aufgabenbearbeitung - auch bei Rückschlägen),
- den Einsatz tiefenorientierter Lernstrategien und
- die Art der Selbstregulation
Effekte von Zielorientierungen
nicht eindeutig feststellbar. Es gibt sowohl Belege für positive als auch negative Effekte von Lernziel- oder Aufgabenorientierung.
Effekte einer auf Selbstbestimmung und Interesse beruhenden Lernmotivation
Sie liefert optimale Voraussetzungen in schulischen/akademischen Lernsituationen, wenn das Ziel darin besteht, tiefgründig verankertes und somit relativ dauerhaft gespeichertes Wissen zu erwerben.
Aus der Forschung:
Wenn in Lehrbuchtexten interessante, aber thematisch nebensächliche Details (seductive details) gelenkt wird, ist das kontraproduktiv.
Die wahrgenommene Interessantheit eines Textes ist für die Behaltensleistung und das Textverständnis wesentlich bedeutsamer als die Einschätzung der Verständlichkeit des Textes. (Dies ist bei leseschwachen Kindern besonders ausgeprägt).
Beratungssituation:
"möglichst genaue Aufklärung von Lern- und Leistungsdefiziten eines Einzelfalls und um die Diagnose einer individuumsspezifischen Konstellation motivationaler Wirkbedingungen. Dazu benötigt man einen sehr viel differenzierteren Einblick in die Struktur und das Zusammenspiel motivationaler Dispositionen und Steuerungsprozesse ."