Was ist das Selbstkonzept und wie unterscheidet es sich vom Selbstwert und von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen?

Selbstkonzept = mentale Repräsentation der eigenen Person (Vorstellungen, Einschätzungen und Bewertungen); dieses kann sich auf einzelne Facetten oder die gesamte Person beziehen.

In der pädagogischen Psychologie ist vor allem das "bereichsspezifische Selbstkonzept" (domain-specific self-concept) relevant und für Prognosen zutreffend. Weitere (oft synonym verwendete) Bezeichnungen:
das Fähigkeitsselbstkonzept (Betonung auf den wahrgenommenen Leistungsstand [Performanz])
das Begabungsselbstkonzept (Berücksichtigung potentieller Leistungen)

Schulbezogene Selbstkonzepte haben praktisch für alle Schüler auch eine evaluative Komponente.

Carl Rogers verweist auf die große Bedeutung von Fremdeinschätzung (v. a. durch nahestehende Personen).

Selbstwertgefühl (self-esteem / self-worth) = globales Selbstkonzept/globale Bewertung der eigenen Person; nach James das Ergebnis der subjektiven Interpretation von Erfolgen oder Misserfolgen und der Stellung, die der Mensch in der Welt hat.
Hier kann die Skala von Rosenberg eingesetzt werden.

Selbstwirksamkeit(süberzeugung) (self efficacy) = Kompetenzüberzeugung (competence belief) ist breiter als Selbstkonzept, geht zurück auf Bandura: Konkrete Erwartung, dass eine Aufgabe oder Herausforderung aus eigener Kraft trotz Hindernissen erfolgreich bewältigt werden kann.

Schulisch ist häufig die Selbstverbesserung bedeutsam (self-improvement).

(Historie: William James begründete die Selbstkonzeptsforschung; Einführung des "I" - the self as knower - und des "Me" - the self as known; das "I" betrachtet das "Me")

siehe auch in dieser Frage hier

Möller und Trautwein, 2020

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