Durch welche Dimensionen wird das Strukturmodell der Bildungspsychologie aufgespannt?

Das Strukturmodell ermöglicht die Systematisierung des Feldes der Bildungspsychologie, d. h. psychologisches Handeln im breiten Feld von Bildung systematisch einzuordnen.

Die Bedingungen, Aktivitäten und Maßnahmen, die Bildungsprozesse beeinflussen, können

  1. sich auf verschiedene altersspezifische Bildungsphasen eines Individuums beziehen (= Bildungskarriere),
  2. unterschiedliche bildungspsychologische Aktivitäten und Maßnahmen erfordern (= Aufgabenbereiche) und
  3. auf verschiedenen Abstraktions- und Aktivitätsniveaus (= Handlungsebenen) angesiedelt sein.

Dies sind die Dimensionen des Strukturmodells der Bildungspsychologie.

Dieses Konzept unterscheidet die Bildungspsychologie hinsichtlich der Bildungskarriere von der eher klassischen Pädagogischen Psychologie, die eher nicht die gesamte Lebensspanne abdeckt.

Primärbereich Grundschule
Sekundärbereich Weiterführende Schule
Tertiärbereich Hochschule, Duale Ausbildung/Berufliche Bildung

 

Auch die Handlungebene erweitert die klassische Pädagogische Psychologie, die sich eher auf der Mikroebene, also betreffend Individuen bewegt. Die Meso-Ebene ist in der Bildungspsychologie von besonderer Bedeutung in ihrer Ausprägung von Institutionen wie Klassen, Schulen etc.
Auf der Makroebene bewegt sich das bildungsrelevante Gesamtsystem (Studien zum Bundesländervergleich oder internationale Vergleiche, oder Studien zu Auswirkungen von gesetzlichen Änderungen/strukturellen Veränderungen, wie zum Beispiel der Abschaffung bestimmter Schulformen).

Die Aufgabenbereiche stellen das Tätigkeitsfeld von Psychologen etc. dar. Besonders für die Bildungspsychologie ist hier der Bereich Monitoring & Evaluation!

(Spiel, Götz, Wagner, Lüftenegger und Schober, 2022)

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