Förderung der Motivation auf der Basis der beiden theoretischen Konzepte
- Kognitiv-Handlungstheoretische Motivationsforschung bzw.
- Selbstbestimmungs- und Interessentheorie
Förderung von positiven Emotionen werden an dieser Stelle nicht explizit erwähnt.
- Kognitiv-Handlungstheoretische Motivationsforschung
- Motivationstrainings nach Krug und Hanel:
16 Einheiten mit dem Ziel der Optimierung von- realistische Zielsetzung,
- angemessene Ursachenzuschreibung für Erfolg und Misserfolg
- positive Formen der Selbstbekräftigung
=> Abnahme der Furcht vor Misserfolg und Zunahme der Erfolgszuversicht
- kombinierte Trainings
Kombination von Motivationstrainings mit Trainings zur Verbesserung kognitiver Lernvoraussetzungen (z. B. Beseitigung von Wissenslücken, Vermittlung fachspezifischer Lernstrategien)
Bsp.:- Rheinberg und Schliep (1985) - Motivations- und Rechtschreibtraining
- Fries (2002) - Material von Krug und Hanel gemeinsam mit Material zur Förderung indiktiven Denkens.(!)
- Attributionstrainings
Vorteilhaft ist Kombination von Einzel- und unterrichtsbegleitenden Kleingruppentrainings- Reattributionstrainings
- Kommentierungstechnik
Rückmeldung von Leistungsergebnissen mit motivationsförderlichen Attributionen verknüpfen, und zwar- direkt - z. B. "Du kannst Dich noch mehr anstrengen." oder
- indirekt - z. B. "Damit hatten die meisten Schüler auch Schwierigkeiten."
- Modellierungstechnik
(diskutiere stellvertretend für den Schüler mögliche Erklärung für Erfolg/Misserfolg) - Operante Methode
systematische Verstärkertechniken- Lob für günstige Ursachenerklärungen
- Kritik/Extinktion (Ignorieren) ungünstiger Attributionen
- Kommentierungstechnik
- Maßnahmen zur Förderung des Fähigkeitsselbstkonzepts
- Reattributionstrainings
- Indirekte Fördermaßnahmen durch Lehrertrainings (Bezugsnormorientierung)
Eine individuelle Bezugsnormorientierung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Art und Intensität der Lernmotivation im Vergleich zur sozialen BNO (Vergleich mit anderen Schülern). Besonders deutliche Effekte bei leistungsschwachen Schüler:innen.
Effekte variieren stark in Abhängigkeit vom Engagement der Lehrer oder der Interessantheit der Lerninhalte.
- Motivationstrainings nach Krug und Hanel:
- Selbstbestimmungs- und Interessentheorie
Beachte: weder das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln, noch das Interesse können direkt beeinflusst werden. Lediglich Lernumgebungen können entsprechend gestaltet werden.
Folgende Interventionsmöglichkeiten sieht Schiefele (2004)- Förderung des Kompetenzerlebens
- Anpassung des Schwierigkeitsniveaus von Lernaufgaben an das Kenntnis- und Fähigkeitsniveau der Lernenden
- Unterstützung bei der Bearbeitung von Lernaufgaben, die den Lernenden momentan noch überfordern
- Förderung der Autonomieerfahrung
- Mitbestimmung bei Entscheidungen über verschiedene Lernwege oder Lernmaterialien (z.B. bei der Auswahl von Anwendungsfeldern des zu erarbeitenden Lernstoffs)
- Einsatz von Lehrmethoden, die ein hohes Maß an Eigenaktivität und Selbstbestimmung erlauben (z.B. Projektunterricht)
- Förderung der sozialen Einbindung
- kooperatives Lernen (z.B. in Form von Kleingruppen)
- partnerschaftliches Lehrer-Schüler-Verhältnis
- Hervorheben der subjektiven Bedeutung des Lerngegenstands
- Bezüge zu den übergeordneten Zielen der Schüler herstellen (z.B. im Hinblick auf Berufsvorstellungen)
- auf praktische Anwendungsmöglichkeiten des Lernstoffs hinweisen (z.B. Relevanz naturwissenschaftlicher Konzepte für die Lösung von Alltagsproblemen)
- Förderung des Kompetenzerlebens
Bei der Interessenförderung durch den Einbezug informeller Lernumgebungen wie z. B. Museen, Schülerlabors, etc. hat die "Strukturierte Führung" durch museumspädagogisches Personal die beste Wirkung, gefolgt von "Eigenständigem Erkunden auf der Basis eines Advanced Organizers" sowie "Gruppenpuzzles" (Kleingruppenarbeit)