Welche Komponenten weist das Angebots-Nutzungs-Modell schulischen Lernens auf? Welche Implikationen ergeben sich daraus?

Das Angebots-Nutzungs-Modell ist hoch abstrakt und insofern eher ein Rahmenmodell (nach Fend und Helmke, vor allem im deutschsprachigen Raum). Es nutzt schulische und außerschulische Determinanten in einem integrativ-systemischen Ansatz.

Schulerfolg: nicht nur Lern- und Leistungsentwicklung, sondern auch affektiv-motivationale und persönlichkeitsbezogene Entwicklung

Unterricht: nicht nur direkte Wirkungen auf den Schulerfolg, sondern auch indirekt vermittelte Wirkungen über die Wahrnehmung und Nutzung unterrichtlicher Lerngelegenheiten (z. B. Erleben des Unterrichts, Anstrengungsbereitschaft oder Mitarbeit)
Lernende sind mitverantwortliche Konstrukteure ihres Wissens.
Unterricht beinhaltet wechselseitige Interaktionen und Beeinflussungen zw. Lehrpersonen und Lernenden.

Lehrperson: fachliches und fachdidaktisches Wissen und Überzeugung von Lehrpersonen kann positiv auf den Schulerfolg von Lernenden wirken; motivationale und persönlichkeitsbezogene Aspekte der Lehrperson wirken eher indirekt.

Lernende: Entwicklung vor allem von deren spezifischen Voraussetzungen geprägt. Insbesondere die soziale Herkunft ist relevant.

Klassenzusammensetzung: steigt die Leistungsfähigkeit einer Klasse, so steigt auch die individuelle Leistungsfähigkeit.

Merkmale der Schule: eher von untergeordneter Bedeutung, aber:
"Die Schuleffektivitätsforschung gelangt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass sich lernwirksame Schulen durch hohe Leistungserwartungen an die Lernenden, durch eine effektive und verantwortungsvolle Schulleitung mit einem Fokus auf das Kerngeschäft des Unterrichts, durch Konsens und Kooperation innerhalb des Kollegiums, durch ein positives, störungsarmes Schulklima, durch die systematische Überprüfung und Bewertung von Lernfortschritten der Lernenden und durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern auszeichnen "

Lipowski, 2020

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