Lernen wird synonym mit Wissenserwerb verwendet.
Deklaratives (= konzeptuelles) Wissen: "Wissen, dass";
sowohl einzelne Fakten als auch komplexes Zusammenhangswissen;
kann verbalisiert werden.
Prozedurales Wissen: "Wissen, wie";
alltagssprachlich Können - Lösung von mathematisch-naturwissenschaftlicher Aufgaben oder Schreiben einer Erörterung.
ACT-R-Theorie (Anderson et al., 2004): prozedurales Wissen wird in Form von mentalen Wenn-Dann-Produktionsregeln kozeptualisiert und ist nicht verbalisierbar. Können in Form von Bedingungs-Aktions-Paaren heißt Produktionssystem.
Verbale Beschreibung eines Lösungweges wäre deklaratives Wissen,
Durchführen des Lösungsweges wäre prozedurales Wissen.
Deklaratives und prozedurales Wissen können sowohl domänenspezifisch/fachlich sein als auch strategisch/inhaltlich/betreffend Vorgehensweisen.
Metakognitives Wissen: "Wissen über Wissen";
auch: Wissen über Wissenserwerb, über den Sinn einer Lernstrategie, oder Planen eines eigenen Vorgehens.
(Bsp.: Durchführen einer Probe zur Überprüfung des Ergebnisses ist metakognitives Wissen.)
- Deklaratives Metawissen nach Flavell, 1979: Wissen über
- Personenmerkmale,
- Aufgaben und
- Strategien
- Prozedurales Metawissen:
- Planen des eigenen Vorgehens,
- Überwachen des eigenen Verständnisses bzw. der eigenen Problemlösungen und
- Remediales Regulieren (wenn etwas noch nicht verstanden wurde oder eigene Lösung wird als unzureichend angesehen)
- Epistemologische/epistemische Überzeugung:
Lernende sehen nur dann einen Sinn, sich mit komplexen Sachverhalten auseinander zu setzen, wenn sie nicht mehr an Absolutismus (einfaches/absolutes Wissen) glauben oder alles als willkürliche Meinung ansehen (Multiplismus, häufig im Jugendalter), sondern durch Evaluatismus geprägt sind (es gibt unterschiedliche Positionen mit unterschiedlich guten Begründungen)
Neben der Quantität des Wissens ist vor allem die Qualität des Wissens bedeutsam, hier besonders der Grad der Vernetzung (z. B. Schüler kann nicht nur Regel wiedergeben, sondern versteht auch, warum man sie anwendet).
Schemata fassen Erfahrungen in abstrahierter Weise zusammen. Es sind skelettartige Wissensstrukturen, die mit den Spezifika einer aktuellen Problemsituation angereichert werden bei "Konfrontation". Einen Sachverhalt in eine Schema einzuordnen ermöglicht dessen Verständnis und Reproduktion (Erinnern). Ferner können Vorhersagen und Problemlösungen erarbeitet werden.
Schemata können deklaratives und prozedurales Wissen beinhalten. Für effektives Problemlösen ist eine hierarchische, durch Schemate geordnete Wissensstruktur erforderlich.
Kompetenzen sind holistische (= mehrere Wissensarten umfassende) und auf die Funktionalität von Wissen bezogene Konzeptionen. Vielbeachtet durch PISA, aber es mangelt noch an einer umfassenden theoretischen und allgemein akzeptierten Konzeptualisierung des Kompetenzbegriffs.