Wie entwickelt sich der Strategieerwerb?

Vier Stufen des Strategieerwerbs nach Flavel und später Hasselhorn

  1. Mediationsdefizit
    keinerlei Strategiegebrauch erkennbar, auch dann nicht, wenn dieser von einem kompetenten und vertrauten Modell vorgeführt wird. Vermutlich fehlt es den Kindern noch an den kognitiven Voraussetzungen (den Mediatoren) zur Strategieausführung fehlt.Typischerweise eher bei jungen Kindern.
  2. Produktionsdefizit
    Prinzipiell sind die Lernenden in der Lage, eine Strategie auszuführen, zeigen sie aber nicht spontan. Nach Anleitung wird sie umgesetzt, jedoch nicht längerfristig beibehalten.
  3. Nutzungsineffizienz
    Selbständige und spontane Anwendung einer Strategie, ohne dass diese zu einer Leistungsverbessung führt, ggf. sogar die Leistung sinkt. Zwischenstadium (mathematantischer  Effekt), erklärbar durch Cognitive Load Theaory. Wird reduziert durch zunehmende Automatisierung.
  4. Kompetenter Strategiegebrauch
    Der Lernende ist nicht nur dazu in der Lage, eine Lernstrategie kompetent einzusetzen, sondern verfügt auch über entsprechende metakognitive Kompetenzen zur Einzuschätzung, wann und unter welchen
    Bedingungen der Einsatz einer bestimmten Strategie zielführend ist.

Brünken, Münzer und Spinath 2019

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