Was versteht man unter Motivation in Lern- und Leistungssituationen und welche Folgen hat sie für das Handeln?

Alltäglich und wissenschaftlich bezieht sich Motivation auf die Frage nach dem "Warum" eines Verhaltens: die "aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustands" (Rheinberg, 2008).

Betrachtung als

  1. Stait = konkret stuationsspeziefisches Verhalten (im engeren Sinn)
  2. Trait = generelle Handlungsbereitschaft oder motivationale Persönlichkeitsmerkmale

Lernmotivation (Definition)
"bezeichnet die Bereitschaft eines Lernenden,
sich aktiv, dauerhaft und wirkungsvoll mit
bestimmten Themengebieten auseinanderzusetzen,
um neues Wissen zu erwerben bzw. das eigene Fähigkeitsniveau zu verbessern."

(Erklärung des Zustandekommens und der Effekte des intentionalen Lernens)

Leistungsmotivation  (Definition)
"bezieht sich nach Heckhausen auf
das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten,
in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und
deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann."

(Kriterium erfolgreichen Lernens / die Bewertung spielt eine wichtige Rolle)

Intrinsische Motivation bedeutet, die Handlung selbst ist hinreichender Tätgkeitsanreiz (bereitet Freude und Befriedigung).

Extrinsische Motivation sucht den Anreiz im Ergebnis (z. B. Noten) oder der Reaktion/Ereignisse auf die Handlung, die erzielt bzw. verhindert werden können (z. B. negative Sanktionen durch Eltern). Die Handlung hat hier eine instrumentelle Funktion.

Das Handlungsmodell

Zentral ist Nr. 3, die aktuell wirksame Motivation, die durch Person und Umwelt direkt geschaffen wird. Eng verknüpft damit sind die Prozesse während der (Lern-)Handlung. Dabei ist die bewusst oder weniger bewusst wahrgenommene Handlungssteuerung sehr bedeutsam. Unmittelbare Effekte können Lernen und Leisten sein, aber auch Emotionen wie Freude oder Langeweile/Frustration.

Unterscheidung Motivation/Motiv:
Motivation = Prozessmerkmal
Motiv = dispostionales Motivationskonstrukt

Krapp, Greyer und Lewalter, 2014

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