Wie lässt sich die professionelle Kompetenz von Lehrkräften fördern?

Drei Phasen der Lerngelegenheiten:

  1. Universitätsstudium
    Theoretisches Grundlagenwissen im Fach, ferner ca. 12 % Bildungswissenschaften (s. u.)
    Lernen und Lehren,
    Entwicklung und Erziehung in sozialen Kontexten,
    pädagogisch-psychologische Diagnostik und Evaluation sowie
    Intervention und Beratung
  2. Vorbereitungsdienst
    so nur in Deutschland existent.
    "Praxisschock": Schwierigkeiten bei der Klassenführung, angemessenem Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft, Unsicherheiten im Umgang mit Eltern, Problemen bei der Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialien oder Schwierigkeiten, angemessen auf individuelle Schülerprobleme einzugehen
  3. Spätere Fortbildungen im Beruf
    Kontinuierliche Fortbildung ist zwar als Dienstpflicht für Lehrkräfte vorgeschrieben, doch ist der zeitliche Mindestumfang nur in wenigen Bundesländern explizit geregelt.
    Bsp.: „Kompetenzen des Klassenmanagements (KODEK)“, AGIL „Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf“
    Viele Fortbildungen werden von Lehrkräften oft als hilfreich bewertet, doch findet die Umsetzung des neu Gelernten im Unterricht nur selten statt und Effekte auf die Schüler sind selten zu beobachten.
    Fortbildungen, die nur auf die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten ausgerichtet sind, ohne dass Lehrkräfte angeregt werden, ihre bisherigen Praktiken und Überzeugungen zu hinterfragen, sind wenig effektiv.
    Lehrerfortbildungen vor allem dann erfolgreich sind, wenn sie sich auf fachbezogene Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern beziehen, die Lehrkräfte dazu anregen, sich aktiv mit den Fortbildungsinhalten auseinanderzusetzen, und sich die Fortbildungen über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Unter den Bildungswissenschaften werden im Rahmen der Lehrerbildung die universitären Disziplinen zusammengefasst, die den fachunabhängigen Teil des Lehramtsstudiums ausmachen, also in der Regel Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie.

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